Gartenarbeit hält fit, entspannt und macht glücklich, wenn man einige Tipps für gesundes Gärtnern beachtet.
Unsere Kolumne im Juni
Die Zeckensaison 2021 ist bereits in vollem Gang. Schon seit Februar zeigt sich eine überraschend hohe Aktivität. Forscher warnen nach dem Rekordjahr 2020 vor noch mehr Zecken in 2021.
Zecken übertragen Krankheiten
Viele Zecken, das bedeutet leider auch viele Infektionen mit den von Zecken übertragenen Krankheiten. Besonders gefürchtet neben der bakteriell ausgelösten Borreliose ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine durch Viren ausgelöste Hirnhautentzündung, die dramatisch enden kann.
Was hat Corona mit Zecken zu tun?
Die Ansteckungsgefahr für Sars-Cov-2 ist im Freien geringer als in Innenräumen. Dazu sind wegen der Corona-Pandemie Freizeitangebote eingeschränkt. Die Menschen halten sich daher häufiger im Freien auf und verbringen auch ihren Urlaub in Deutschland. In meinem Alltag stelle ich fest, dass sich alles nur noch um die Coronaimpfung dreht und dabei andere Vorsichtsmaßnahmen aus den Augen verloren werden. Das alles erhöht die Risiken für Zeckenbisse und deren Folgen.
Welche Maßnahmen schützen?
Natürlich sollten wir uns weiter an der frischen Luft und in der Natur aufhalten und dabei am besten ein paar Vorsichtsmaßnahmen einhalten:
- Nach einem Aufenthalt im Freien (ganz besonders im Gras, Busch oder Unterholz) sollte gezielt nach Zecken gesucht werden.
- Sollten Sie dabei tatsächlich eine Zecke finden, ist es wichtig, diese so bald wie möglich herauszuziehen. Dafür wird die Zecke am besten nahe der Hautoberfläche mit geeignetem Werkzeug gegriffen, langsam und gerade herausgezogen und anschließend die Wunde gründlich desinfiziert.
Geeignete Werkzeuge sind Pinzetten, Zeckenzangen, Zeckenschlingen und Zeckenkarten. Es ist unbedingt zu vermeiden, die Zecke am vollgesogenen Körper zu greifen, da dies die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Erreger übertragen werden.
- Die Einstichstelle sollte hinterher regelmäßig beobachtet werden, um die Ausbildung eines Erythema migrans zu erkennen. Dabei handelt es sich um eine wandernde, ringförmige Hautrötung, die ein Hinweis auf eine Borreliose sein kann. In diesem Fall ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Auch grippeähnliche Symptome, die nach einem Zeckenbiss auftreten, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
- Wer seinen Urlaub in einem FSME-Risikogebieten verbringt, sollte vor Urlaubsantritt sein Risiko für eine FSME-Infektion abschätzen und sich ggfs. rechtzeitig impfen lassen. Ein Wanderurlaub in der Natur ist natürlich riskanter als ein Stadturlaub.
- Zecken kommen praktisch überall vor, wo es Pflanzen gibt. Bei einem Spaziergang bietet geschlossene Kleidung wie lange Hose, lange Ärmel, Hose in die Socken gesteckt und feste Schuhe den besten Schutz.
- Insektenrepellentien wie DEET und Icaridin bieten auch einen Schutz, wenn aber zeitlich begrenzt. Sie sind eine Option, wenn aufgrund hoher Temperaturen lange Kleidung nicht getragen werden kann.
Auch bei einem Urlaub zuhause gibt es also einiges zu beachten. Gern beantworten wir Ihre individuellen Fragen, wünschen allen einen schönen Sommer und einen erholsamen und sicheren Urlaub.
von Antje Syré
Fachapothekerin für Offizinpharmazie und Filialleitung
Staggenborg Apotheke am Koppeldamm, Elmshorn
Jan Henning Staggenborg,