Es ist soweit. Das neue E-Rezept löst endgültig den „rosa Zettel“, das Rezept in Papierform ab. Einige Patienten kennen es …
So viele Tabletten soll ich schlucken?
Immer wieder fragen mich Kunden, ob sie gegen Bluthochdruck wirklich so viele Medikamente nehmen müssen. Oder im Gespräch stellt sich heraus, dass sie gar nicht alle Medikamente regelmäßig einnehmen, weil es ihnen auch so gut gehen würde und sie das einfach für zu viel halten. Das kann aber gefährlich werden.
Bluthochdruck, ein Volksleiden
Etwa 19 Millionen Menschen wurden 2018 damit diagnostiziert. Das bedeutet, dass die vom Arzt gemessenen Werte an unterschiedlichen Tagen bei 140 zu 90 mm Quecksilbersäule oder darüber liegen. Leider merkt man diese Werte gar nicht, so dass auch keine Notwendigkeit gesehen wird, überhaupt zum Arzt zu gehen oder die verordneten Tabletten einzunehmen. Beim Bluthochdruck, der arteriellen Hypertonie, ist der Druck in den Gefäßen, die das Blut vom Herzen zu den Organen leiten, chronisch erhöht. Nach dem Rauchen ist der Bluthochdruck der größte Risikofaktor für eine lebensverkürzende Herz-Kreislauferkrankung. Er schadet den Gefäßen und damit auch dem Gehirn, dem Herzen und den Nieren. Etwa die Hälfte aller Herzinfarkte und Schlaganfälle wären vermeidbar. Anzeichen für Bluthochdruck können sein: morgendlicher Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Ohrensausen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit, usw.
Was hilft bei Bluthochdruck?
Wenn eine Lebensstiländerung mit mehr Bewegung und gesünderer Ernährung nicht ausreicht, kommen verschieden Medikamente einzeln oder kombiniert zum Einsatz. Welche sich im Einzelfall eignen, hängt von individuellen Faktoren wie Alter oder Vorerkrankungen ab. Betroffene brauchen etwas Geduld. Bei dem einen ist die optimale Kombination schneller gefunden als bei anderen. Wir sind eben alle individuell. Meist ist in den ersten Monaten ein Erfolg festzustellen.
Leitlinien geben den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie wieder und sind die Grundlage für die Therapie. Immer häufiger werden Medikamente verordnet, die mehrere Wirkstoffe in einer Tablette enthalten. Mit den Kombi-Präparaten ist die Einnahme deutlich vereinfacht und damit ein besserer Therapiererfolg sichtbar.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Viele Kunden sorgen sich aber auch vor den Nebenwirkungen. Je nach Medikament sind verschiedene Nebenwirkungen wie Schlappheit, Kopfschmerzen oder Husten möglich. Diese treten jedoch, wenn überhaupt, in der Regel nur kurzfristig auf.
Vorbeugung kommt nie zu spät! Der Lebensstil macht’s!
Übergewicht sollten Sie unbedingt vermeiden. Eine gesunde Ernährung bringt viel, auch wenn es banal klingt, ebenso regelmäßige körperliche Bewegung. Beim Kochsalz und Alkohol heißt es sparen, und für den allgegenwärtigen Stress empfiehlt es sich, ihn nicht Überhand nehmen zu lassen.
Dank vieler positiver Studienergebnisse haben sich die Vorzüge der Mittelmeerküche auch in Sachen Gesundheit durchgesetzt. Darauf basiert ein Teil der Empfehlungen für eine gesündere Ernährung.
Viele pflanzliche Lebensmittel essen, also Obst und Gemüse (liefern Vitamine, Mineralstoffe, etwa Kalium, und Ballaststoffe). Verarbeitete (Fertig-)Kost einschließlich Wurstwaren, -aufschnitt und Konserven, Flüssiggewürzen, Marinaden sparsam verwenden; damit senken Sie auch die Kochsalzzufuhr.
Wenn Sie Fragen rund ums Thema Blutdruck haben, sprechen Sie uns gern an.
Antje Syré, Filialleitung in der Staggenborg Apotheke am Koppeldamm
Jan Henning Staggenborg,